Montag, 27. April 2015

Der Trümmermörder

Es ist 1947, der Winter in Hamburg ist bitterkalt und die Menschen in der Stadt leiden unter nicht vorhandenen Unterkünften und dem Mangel an Nahrungsmitteln. In dieser Zeit treibt sich ein Serienmörder in der Stadt umher und bringt Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlechts um. Frank Stave, Oberkommissar in Hamburg, steht einem scheinbar unlösbaren Fall gegenüber, da es keine brauchbaren Hinweise gibt. Auch sind die Menschen in dieser Zeit gegenüber den Polizisten und den Alliierten misstrauisch. So gehen die Ermittlungen schleppend voran. Doch hat Stave einen britischen Offizier an seiner Seite, der ihm Tore und Türen öffnet. Doch stellt sich weiterhin die Frage: "Wer ist der Täter?"

Das Buch basiert auf der ungelösten Reihe von Morden, die sich in Hamburg in der Nachkriegszeit zugetragen haben. In einer eindrucksvollen Schilderung erfährt man, wie die Stadt Hamburg kurz nach dem Krieg aussah. Rademacher beschreibt immer wieder die vielen Trümmergebiete und vermittelt einen guten Einblick in die Mentalität und Moral der Menschen in dieser Zeit. So finden sich die Charaktere in einer schwierigen Lage wieder, in der sie sich zurecht finden müssen.

Mir hat das erste Buch wirklich sehr gut gefallen, da ich bis dato noch keine richtige Vorstellung hatte, wie sich die Menschen in Hamburg in dieser Zeit fühlen mussten. Mich hat es von Seite zu Seite schockiert, dass die Hamburger (wie auch andere Deutsche) nach dem Krieg solch einem Leben ausgesetzt waren. Außerdem schafft es Rademacher, ohne zu viel übertriebener Dramatik das Leben aufzuzeigen. Es gibt auch keinen absoluten Superheld, der die Welt rettet. Die einfache Schreibweise berührt und erschüttert. Deshalb geht es bei mir auch weiter zum nächsten Buch.

Der Trümmermörder - Cay Rademacher
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: DuMont Buchverlag, Köln, 1. Auflage Oktober 2011
ISBN: 978-3-8321-6154-5

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