Donnerstag, 12. März 2015

Feuer und Stein

Claire, eine Krankenschwester im Jahr 1945, macht einen unfreiwilligen Zeitsprung ins Jahr 1743 und lernt dort Jamie Fraser, Colum und Dougal MacKenzie und Geillis Duncan kennen. Während Claire sich an die Zeit, die Menschen und die Tatsache, dass sie einen Mann in ihrem Zeitalter zurücklassen musste, gewöhnt, macht sich der schottische MacKenzie-Clan darüber Gedanken, was es bedeutet, eine vermeintliche Spionin unter sich zu haben. So wird sie nach kurzer Zeit mit Jamie verheiratet und erlebt nun an seiner Seite hautnah die Auseinandersetzung zwischen dem anglikanischen England und dem katholischen Schottland. Auch auf die Gefahr hin, dass sie als Hexe bezeichnet wird, vertraut sie sich Jamie an und erzählt ihm nicht nur von dem Steinkreis, der offenbar ein Portal darstellt, sondern auch von zahlreichen Ereignissen, die noch eintreffen werden und von denen er ummittelbar betroffen ist. Während Claire immer wieder versucht und mit sich ringt, in ihr zeitliches Zuhause zurück zu kommen, ist sie doch gefesselt von dem Leben im 18. Jahrhundert. Was wird sie letzten Endes tun, wird sie zurückgehen oder wird sie bleiben?

Der Schreibstil von Diana Gabaldon ist sehr geradlinig. Sie schildert chronologisch, was Claire wiederfährt mit kleinen Zeitsprüngen nach vorne in den Geschehnissen. Manchmal fehlt es an kleinen Einschüben, die der Geschichte eine gewisse Würze verleihen könnten. Da hilft es auch nicht, dass die Handlung ausschließlich aus der Ich-Perspektive geschildert wird. Es fällt immer wieder schwer, nachzuvollziehen, warum Claire nicht mit allen Mitteln versucht, dem Ganzen zu entfliehen und sich stattdessen lieber in die Arme des starken und attraktiven Jamie flüchtet. Dennoch kommt einem beim Lesen zugute, dass die Charaktere sehr gut ausgebildet sind und keine Fragmente darstellen. So konnte ich mir Jamie immer wieder vor Augen führen (Haudegen und Jungspund) und entwickelte schon nach kurzer Zeit Sympathien für ihn. Auch bei Claire gelang die Charakterisierung sehr gut, obwohl ich so meine Schwierigkeiten hatte, ihre Entscheidungen nachzuvollziehen.

Für Saga-Fans ist diese Buchreihe wahrscheinlich ein großer Genuss. Die einzelnen Orte, an denen die Charaktere Station machen, werden teilweise ausführlich beschrieben, sodass man schnell das Gefühl hat, in Schottland zu sein. Dennoch hoffe ich, dass die weiteren Bücher ein wenig spannendere Schilderungen innehaben, um den Lesefluss zu beschleunigen.

"Feuer und Stein" - Diana Gabaldon
Taschenbuch, 800 Seiten
Verlag: Blanvalet Verlag, München. Mai 2004
ISBN: 978-3-442-36105-2