Dienstag, 17. Mai 2016

Black Rabbit Hall

1968 - die Welt der Altertons scheint absolut in Ordnung. Dafür sorgen vor allem die Zeiten auf dem Anwesen in Schottland, dessen Haus sie alle liebevoll Black Rabbit Hall nennen. Bis eine Tragödie eintritt und das Leben der Familie Altertons komplett auf den Kopf stellt.

Rund dreißig Jahre später begibt sich Lorna Smith mit ihrem Verlobten auf den Weg, um die perfekte Location für ihre Trauung zu finden. Unerklärlicherweise zieht es sie auf das Anwesen der Altertons und sie entscheidet sich, diesem Gefühl auf den Grund zu gehen.


Es soll sich zeigen, wie verwoben die Vergangenheit und die Gegenwart sein können.

Der Roman ist inhaltlich in zwei Teile aufgesplittet. Einerseits erfährt der Leser, wie die Familie Alterton in den späten 60er Jahren gelebt hat, andererseits spiegelt die Gegenwart mit Lorna die Neugierde wieder, mehr über dieses Haus und seine Geschichte zu erfahren. Bis fast zum Schluss fragt sich der Leser, wo die Verbindung zwischen diesen beiden ist, denn es ist offensichtlich, dass die bloße Suche nach einer Hochzeitslocation nicht der Grund sein kann.

Als ich das Buch zum ersten Mal in die Hand nahm, war ich von dem Schauplatz der Handlung begeistert. Ein altes Anwesen in Schottland? Total mein Ding. Ich hoffte also auf viele detaillierte Passagen über das schottische Leben. Doch leider wurde ich in dieser Hinsicht enttäuscht. Auch was die Handlung an sich angeht, war ich nicht vollends überzeugt. Es gab zwar zwei Welten zu erkunden, doch gingen beide für meinen Geschmack nicht all zu sehr in die Tiefe. So blieben viele Charaktere weitgehend eindimensional und ohne Kontur. Auch die Gründe, warum verschiedene Charaktere tun, was sie tun, sind teilweise zu einfach konstruiert. So leuchtet mir nicht ein, warum Lorna unbedingt dieses Haus auswählt, obwohl sie nur ein paar mal vor den Toren des Anwesens stand und ihr dieses Gebäude zur damaligen Zeit relativ gleichgültig war. Soll man wirklich glauben, dass sie durch ein Foto eine Anziehungskraft hatte, die sie in ihre eigene Vergangenheit führt?

On the bright side: mir gefiel, wie die Freizeit der Kinder auf dem Anwesen beschrieben worden ist. Dadurch habe ich das Gefühl bekommen, selbst eine solche Zeit irgendwo verbringen zu wollen. Sie schien leicht und unbekümmert zu sein, mit vielen Freiheiten. Ein Traum eines jeden Kindes also.

Alles in allem war das Buch eine leichte Lektüre, die innerhalb von ein paar Stunden abgeschlossen werden könnte. Nachhaltig beeindrucken konnte es mich allerdings nicht.

Black Rabbit Hall - Eve Chase
Gebundenes Buch: 416 Seiten
Verlag: Penguin, London. 2015
ISBN: 978-3-7645-0560-8

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