Montag, 16. Mai 2016

Der Augensammler

Alexander Zorbach ist ein gezeichneter Mann. Nachdem ein Einsatz, der mit einer geistig verwirrten Frau und einem neugeborenen Baby zu tun hat, schief geht, wechselt er vom Polizeidienst in die Medienbranche, um über die sensationellen Dinge in der Stadt Berlin zu berichten. Seitdem ist nichts mehr, wie es war...seine Familie steht vor einem Scheiterhaufen, er ist mit seinem Job nur bedingt im Reinen. Und es scheint noch schlimmer zu werden. Denn der Augensammler, der bereits dreimal zugeschlagen und jeweils eine Frau und ein Kind auf dem Gewissen hat, hat es auf ihn abgesehen.


Durch verschiedene Tricks schafft es der Serienmörder, dass alle Welt denkt, Zorbach sei der eigentliche Täter. Alle Zeichen deuten darauf hin und langsam aber sicher zweifelt auch Zorbach an seinem eigenen Verstand. Nur eine Blinde, Alina Gregoriev, scheint seine einzige Chance zu sein, die Polizei von seiner Unschuld zu überzeugen und den Augensammler selbst zu überlisten. Bis dieser den Einsatz erhöht und Zorbachs Familie mit ins Spiel nimmt.

Das Buch ist ein klassischer Psychothriller. Von Kapitel zu Kapitel schaukelt sich die Handlung höher und höher. Es gibt keine Ruhepause zwischen den einzelnen Geschehnissen und der Leser bekommt durch die ständig neuen Höhepunkte einen Einblick in die Situation des Hauptcharakters. Die einzelnen Kapitel sind nicht gekennzeichnet mit einer Überschrift, sondern enthalten eine Zeitangabe, die rückwärts zählt und anzeigt, wie viel Zeit noch übrig bleibt, um das nächste Kind zu retten. Das ist ein Element, die Dramatik aufbauen. Außerdem endet jedes Kapitel mit einem Cliffhanger, der Lust auf mehr macht und die Leser in die weiteren Geschehnisse hineinzieht.

"Der Augensammler" ist das erste Buch, dass ich von Sebastian Fitzek gelesen habe. Und ich kann nur sagen: ein gut geschriebener Thriller. Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, wer der Serienmörder sein könnte. Und ich muss auch sagen, ich wäre so nie darauf gekommen. Das macht für mich ein gutes Buch aus. Die Spannung steigt und steigt, ohne den Leser zu langweilen, und am Ende erfährt man auf überraschende Weise, wer denn nun der Bösewicht ist und welchen Preis die Hauptcharaktere für diese Erkenntnis zahlen müssen. Und in "Der Augensammler" ist der Preis sehr hoch.

Ich habe nach einer kleinen Verschnaufpause, denn "Der Augensammler" ist schon eine Nummer für sich, auch "Der Augenjäger" gelesen. Darüber berichte ich in einem der kommenden Blogposts.

Der Augensammler - Sebastian Fitzek
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Droemer Knaur, München. Juni 2011
ISBN: 978-3-426-50375-1

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen