Mittwoch, 8. Juli 2015

Tintenwelt - Tintentod

Staubfinger ist tot, Fenoglio schreibt nicht mehr für seine Bücherwelt und Mo ist zum Eichelhäher geworden. Fast tragisch beginnt der dritte und letzte Band der Trilogie.

In ihrer Verzweiflung liest Meggie Orpheus herbei, doch dieser macht sich durch seine Schreibkunst schnell zum reichsten Mann Ombras. Auch ist er erbost darüber, dass Staubfinger, sein Lieblingscharakter, gestorben ist und bietet deshalb den Weißen Frauen einen fiesen Tausch an. Mo soll als Staubfingers Ersatz dienen, doch weiß dieser noch nichts davon.

Als Mo endlich mit den Weißen Frauen in Verbindung tritt, wird schnell klar, dass diese ihn nicht haben wollen, sondern den Natterkopf. Denn Mo hat mit dem leeren Buch, welches dem Natterkopf scheinbar ewiges Leben verleiht, das Gefüge über Leben und Tod durcheinander gebracht. Aus diesem Grund wollen die Weißen Frauen, dass Mo dafür sorgt, dass der Natterkopf durch das Buch stirbt. Sie entlassen vorerst wieder ins Leben und geben ihnen auch Staubfinger wieder mit, was alle erfreuen sollte.

Kurze Zeit später ist Mo ins Netz von Violante gegangen, die ihn aber überraschenderweise als Spion gegen ihren Vater, den Natterkopf, einsetzen möchte. Nachdem der Pfeifer alle Kinder gefangen genommen hat, um den Eichelhäher hervorzulocken, fliehen Mo und Violante auf die ehemalige Burg ihrer Mutter. Auch Staubfinger ist mit von der Partie, um an Mos Seite zu kämpfen.

Man fragt sich immer wieder: Wie wird die Geschichte ausgehen? Wird Mo es schaffen? Wird die Tintenwelt wieder so, wie sie einst war?

Das letzte Buch hat mich aufgrund seiner Komplexität, Verwobenheit, geistigen Tiefe und Emotionen wahnsinnig beeindruckt. Cornelia Funke hat es geschafft, die Story nicht zu Ende zu führen, sondern auch alles so abzurunden, dass die Welt des Buches real wird. Jeder Charakter hat seine Bewandnis und seine Berechtigung. Keiner kommt zu kurz. Für mich war die tollste Neuigkeit, dass Staubfinger wieder in die Welt der Lebenden zurückkehren durfte. Er war für mich von Anfang an ein Held, vor allem, als er für Farid in den Tod ging. Auch Meggie gehörte zu den Charakteren, die sich super entwickelt haben. Sie ist tapfer, geistreich und so voller Elan. Einen Teil trägt wahrscheinlich ihre aufkeimende Liebe zu Farid. Der andere Teil ist ihre Bande mit Mo und Resa, die ihr super wichtig sind.

Schade, dass es vorbei ist. Aber auf jeden Fall gibt es kein offenes Ende oder nicht geschlossene Lücken. Well done, Cornelia Funke!

Tintentod - Cornelia Funke
Taschenbuch, 768 Seiten
Verlag: Oetinger Taschenbuch, Hamburg
ISBN: 978-3-8415-0014-4

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