Mittwoch, 3. Juni 2015

Tintenwelt - Tintenblut

Der zweite Teil des Buches spielt sich in der Tintenwelt ab. Meggie, nun mit Vater UND Mutter vereint, kann nicht aufhören, sich die Geschichten über die Welt hinter den Buchseiten anzuhören. Sie packt eine Sehnsucht, die sie ihren Eltern nicht erklären kann. Mo ist natürlich dagegen, weil er schon seine Frau Resa fast durch diese Welt verloren hatte, und Resa hat genug schlimme Dinge dort erlebt, die sie ihrer Tochter ersparen möchte.
Doch Meggie wäre nicht Resas Tochter, wenn sie nicht einen Weg finden könnte, selbst in das Buch einzutauchen. Dass Staubfinger bereits von Orpheus (einem selbsternannten Schüler des Buchautors Fenoglio) hinübergelesen wurde und Farid ihm natürlich nachlaufen möchte, kommt Meggie da absolut gelegen.
Während Meggie und Farid in der Tintenwelt ihre eigenen Erfahrungen machen, versuchen Mo und Resa ihr hinterher zu jagen, um sie zu beschützen. Gemeinsam mit Basta und Mortola liest Orpheus die beiden hinüber und überlässt sie dort ihrem Schicksal mit den Gegnern.
Das Abenteuer in der Buchwelt verspricht turbulent zu werden. Erst wird Mo angeschossen, dann werden die beiden vom Natternkopf entführt und auf die Nachtburg gebracht. Meggie muss mit der Hilfe von Staubfinger und dem Schwarzen Prinzen versuchen, die beiden zu retten, bevor sie entgültig ohne Eltern da steht.

Diesen Teil habe ich fast noch mehr genossen, wenn man das überhaupt so sagen kann. Mein heimlicher Held Staubfinger wird ohne direkten Einfluss zur Hauptfigur erhoben. Denn diese Welt gehört ihm, er kennt sie in- und auswendig. Auch das Heranwachsen von Farid und Meggie zu beobachten, hat mich schier in freudiges Lächeln versetzt. Cornelia Funke schafft es in diesem Buch einmal mehr, den Leser auf eine Reise mitzunehmen. Es ist ein Jugendbuch mit auch teilweise ernsten Tönen, die keineswegs belehren wollen. Mir machte es Spaß, die Nachtburg in meinen Gedanken abzuschreiten. All die Gänge und Räume erschienen wie von selbst von meinem inneren Auge. Auch der Weglose Wald kam mir unheimlich vor.

Es passiert mir nur selten, dass ich den zweiten Teil besser finde, als den ersten. Aber bei diesem Werk kann ich nur sagen, dass Leser des ersten Buches bestimmt nicht enttäuscht sein werden.

Tintentod - Cornelia Funke
Taschenbuch, 736 Seiten
Verlag: Oetinger Taschenbuch, Hamburg.
ISBN: 978-3-8415-0013-7

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen